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In den letzten Jahren sind "Schnellschüsse" bei politischen Entscheidungen zunehmend beliebter geworden.
Man geht davon aus oder hofft, dass durch schnelles, entschlossenes Handeln positive Entwicklungen ein- geleitet oder negative Trends gestoppt werden können. Allzu häufig muss jedoch schon nach kurzer Zeit festgestellt werden, dass es leider doch nicht so gut wie erhofft funktioniert. Mir ist noch lebhaft in Erinnerung, wie engagiert der Bundeskanzler dafür gekämpft hat, möglichst viele Programmierer aus Indien nach Deutschland zu holen, um im Bereich EDV für Belebung zu sorgen. Grundsätzlich habe ich überhaupt nichts dagegen, dass Menschen aus anderen Ländern nach Deutschland kommen. Was der Bundeskanzler jedoch indirekt mit dieser Aktion ausgesagt hat ist: "Deutschland hat nicht genug gute Programmierer und ist auch nicht dazu in der Lage, eine ausreichende Anzahl an Programmierern auszubilden." Damit hat er sicher kein positives Bild von der Leistungsfähigkeit der deutschen Gesellschaft, speziell der EDV, gezeichnet. Dass diese Aktion nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat, habe ich von vornherein vermutet. Ich denke, solche "Schnellschüsse" kommen immer dann heraus, wenn man meint, sich unbedingt einmischen zu müsssen, sich aber nicht die Zeit nimmt, Experten unterschiedlicher Interessengruppen einzubeziehen, sondern nur diejenigen hört, die auf den kurzfristigen eigenen Profit schielen. |